"Zimmermeister Brunzel - Bauen und Wohnen in Prenzlauer Berg um 1900" ist eine Dauerausstellung zum sozialen Wandel, der Industrialisierung und den Bau- und Wohnverhältnissen um die Jahrhundertwende, die das Sanierungsgebiet rund um den Helmholtzplatz nicht nur um einen touristischen Anziehungspunkt bereichert, sondern auch das lebendige Vermitteln von Geschichte an die junge Generation fördert.
Mit fortschreitender Industrialisierung wuchs die Einwohnerzahl Berlins im Verlauf des 19.Jahrhunderts außerordentlich: hier lebten um 1850 bereits mehr als vierhunderttausend Menschen, dreimal mehr als in München, der damals zweitgrößten deutschen Stadt. Bis zum Beginn des 20.Jahrhunderts sollte sich die Zahl der Einwohner Berlins mehr als verfünffachen. Die Industrialisierung machte aus Berlin eine Stadt von "Zuwanderer".
Die Bebauung der Parzelle Dunckerstraße 77, deren Preis sich damals auf 70.880 Mark belief, erfolgte während einer Zeit intensiver Bautätigkeit im Gebiet um den Helmholtzplatz. Zimmermeister Heinrich Brunzel kaufte im Mai 1895 mit Hilfe eines Darlehnsvertrags das 914 Quadratmeter große Grundstück und begann sofort mit den Bauarbeiten für ein Wohnhaus.
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Informationen zur Dauerausstellung "Zimmermeister Brunzel baut ein Mietshaus - Bauen und Wohnen in Prenzlauer Berg um 1900" finden sie auch unter http://www.ausstellung-dunckerstrasse.de.
Der Zugang zu den Ausstellungsräumen ist leider nicht barrierefrei.
Die Wohnbebauung am Helmholtzplatz und in seiner Umgebung steht exemplarisch für den Prozess der Urbanisierung und damit der Stadterweiterung Berlins in der Phase der Hochindustrialisierung zwischen 1871 und 1914 in Deutschland.
Zeittypisches Mobiliar von der Sitzbadewanne bis zu Tapete und Deckenanstrich sowie Bild- und Texttafeln veranschaulichen Arbeits- und Wohnverhältnisse in Prenzlauer Berg.
Zum Download bereitgestellt:
Geschichte einer Sitzbadewanne
Die "Gute Stube" wurde nur für Gäste geheizt. Kinder hatten keinen Zutritt. Die Möbel in der Stube, der "kalten Pracht", blieben im Alltag verhüllt. Das alltägliche Wohnen fand in der Küche statt. Betten standen nur in der kleineren Stube.
In den Einzimmerwohnungen der Hinterhäuser dagegen war die Stube Wohn- und Schlafraum, Arbeitsstätte für die weitverbreitete Heimarbeit der ganzen Familie und Herberge in einem.